Die sogenannten L-Systeme oder Lindenmayer-Systeme wurden 1968 von dem ungarischen Biologen Aristid Lindenmayer eingeführt. Er wollte damit eine axiomatische Theorie der biologischen Entwicklung vorlegen, Prozesse, die er bis dahin an einfachen mehrzelligen Organismen studiert hatte. Später wurde dieser Ansatz ausgeweitet auf höhere Pflanzen und komplexe Verzweigungsstrukturen. Inzwischen haben die L-Systeme in der Computergrafik Verwendung gefunden bei der realitätsnahen Modellierung von Pflanzen sowie bei der Erzeugung von Fraktalen. Eine grundlegende Einführung mit schönen Bildbeispielen wurde 1990 von Prusinkiewicz & Lindenmayer (1990) vorgelegt: The Algorithmic Beauty of Plants. Dieses wunderschöne (Bilder) Buch gibt es zum kostenlosen Download.
Ich setze solche Systeme in Logo um. Diese Sprache ist dafür besonders geeignet, weil die L-Systeme mit Zeichenketten dargestellt werden, die in Befehle für die Schildkrötengrafik direkt umgesetzt werden können. Es reicht dann eine erste Zeichenkette als Initiator (für die Grundfigur, hier das Cesàro-Quadrat) und eine zweite Zeichenkette als Generator (ein Satz von Ersetzungsregeln für Teilstrecken) – eine sehr elegante Lösung.