Die Corona-Krise hat in Schulen und Hochschulen die Ergänzung, vielfach sogar den zeitweisen Ersatz des „Normalunterrichts“ durch digitale Angebote erzwungen. Für diejenigen Lehrkräfte, für die das ein Sprung ins kalte Wasser bedeutete, gab es zum Glück schnell viele praktische Hilfen. Unter dem Strich haben die oft als digital unterbelichtet gescholtenen LehrerInnen die Anforderungen besser gemeistert als wohl viele befürchtet hatten. Zu Recht werden aber nun (wieder) grundsätzliche Fragen gestellt und diskutiert: Was ist eigentlich digitale Medienkompetenz für Lernende und natürlich auch für Lehrende und wann kann und soll sie von wem vermittelt werden? Braucht es ein Pflichtfach Informatik und ab welcher Schulstufe? Brauchen wir Programmieren für Alle und wer kann das unterrichten? Weiterlesen
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Programmieren lernen mit Logo
Medienkompetenz ist das Thema einer öffentlichen Anhörung der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft. Dabei äußert Stefan Aufenanger u.a. die Meinung, dass Programmieren lernen nun gar nicht zur Medienkompetenzvermittlung in der Schule gehöre. Da bin ich anderer Meinung, ignoriert das doch alle Initiativen und Konzepte, die auf Seymour Paperts Arbeiten zurück gehen und auch eine lange deutsche Diskussion über die Notwendigkeit, informatische (Grund-) Kenntnisse curricular zu integrieren.
Ein Beitrag Paperts war die Programmiersprache Logo als Werkzeug, um ohne Einstiegshürden die Umsetzung von Algorithmen in vielfältigen Kontexten zu unterstützen. Interessanterweise gibt es eine ganze Reihe neuer Implementationen dieser Sprache, die in Browsern direkt ausprobiert werden kann, basierend auf Java oder JavaScript.
Curly Logo ist so eine JavaScript-basierte Version, mit der auch Prozeduren definiert und komplexere interaktive Grafiken beschrieben werden können. Eine Alternative dazu bietet Joshua Bell, dessen Version jslogo sich an die Syntax des UCBLogo hält. Gut für einen ersten Einstieg! Weitere Logo-Versionen auf der Seite zu Logo …
Zurück zu den Klassikern?
Informatikdidaktiker bin ich nicht, verfolge aber trotzdem seit Beginn die Diskussionen um geeignete Programmiersprachen für die Schule. Ein früher wichtiger Beitrag dazu war das Themenheft 3 (1983) der Zeitschrift LOG IN. Damals wurden u.a. Pascal, BASIC oder ELAN (eine spezielle Ausbildungssprache, die völlig in der Versenkung verschwunden ist) behandelt. Ernsthafter Kandidat war damals auch die listenverarbeitende Sprache Logo (als LISP- Abkömmling, Näheres unter Alles zu Logo). Eher am Rande erwähnt wurde Smalltalk als Beispiel für eine damals relative neue Art der Programmiermethodik, die objektorientierte Programmierung. Weiterlesen