Warum Programmieren?

In 2014 hat die Debatte zum Themenkomplex Programmieren in der Schule/Programmieren für Alle, Pflichtfach Informatik und Medienkompetenz deutlich an Dynamik gewonnen. Dabei werden z.T. sehr unterschiedliche Grundpositionen, Begründungen und bildungspolitische Forderungen miteinander vermischt. Grundlage aller ist die Aussage, dass digitale Medien praktisch alle Lebensbereiche durchdringen, bestimmen und verändern. Da Schulen/Bildungseinrichtungen auf das reale Leben vorbereiten sollen, wird die Vermittlung dafür notweniger Medienkompetenzen gefordert („souveräner Umgang mit digitalen Medien“). Im Detail werden dann allerdings sehr unterschiedliche Handlungsempfehlungen ausgesprochen.

Zur Orientierung versuche ich hier, aktuelle Studien, Stellungnahmen von Verbänden und Institutionen sowie Kommentare dazu zusammen zu tragen und zentrale Passagen herauszufiltern. Dabei fokussiere ich auf den Bereich Programmieren für Alle. Nachdem ich schon in meinen frühen Berufsjahren etliche von Seymour Paperts Ansichten geteilt und verbreitet habe und immer bedauerte, dass seine Entwicklungsarbeiten und Projekterfahrungen keine breite Akzeptanz gefunden haben, war nun das Buch Program Or Be Programmed von Douglas Rushkoff ein Auslöser, mich wieder intensiver damit zu beschäftigen (vgl. auch Ganz oder gar nicht oder Ohne Medien keine Medienbildung!). Ich schließe mich dabei der Sicht von Jeannette M. Wing an, die in Anlehnung an Papert von Computational Thinking spricht (sie zeigt dazu viele Beispiele).

Die folgende Zusammenstellung soll helfen, den Stand der Dinge zu dokumentieren: