Seit drei Wochen gibt es ScratchJr (als iOS-App zum Herunterladen in Apples App Store; eine Android-Version soll folgen), entwickelt in einem Kooperationsprojekt zwischen der Tufts University, der Playful Invention Company und der Gruppe Lifelong Kindergarten am MIT Media Lab unter der Leitung von Mitchel Resnick. Ermöglicht wurde die Entwicklung u.a. durch eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne. Das zeigt, dass es viele Interesenten an dieser Enztwicklung gibt.
Alle, die bereits Scratch gekannt und genutzt haben, könnten sich fragen, was denn nun das Neue an dieser visuellen Programmierumgebung ist. Neben der Tasache, dass mit ScratchJr zum ersten Mal eine Implementierung auf Smartphone-Basis vorliegt, ist es gewissermassen eine Erweiterung der Adressatenschaft nach unten. Waren es bei Scratch Kinder ab 8 Jahren, so soll ScratchJr nun das Programmieren bereits den 5-7 Jährigen erschließen. Sie sollen anhand einfacher Sprachelemente lernen, Probleme zu lösen und Projektideen umzusetzen. Gleichzeitig sollen sprachliche und mathematische Ausdrucksmöglichkeiten gelernt und eingesetzt werden.ScratchJr bietet insgesamt 26 Sprachelemente in den Bereichen Steuerung (gelb), Bewegung (blau), Aussehen (violett), Ton (grün), Kontrolle (orange) und Abschluss (rot). Die Zahl der Sprachelemente ist gegenüber Scratch noch einmal in der Zahl verringert worden und die Ausdrucksmöglichkeiten sind also gegenüber Scratch (das praktisch die Möglichkeiten von Logo bietet) ganz bewusst eingeschränkt worden.Mit Hopscotch, Tynker oder Dynamic ART liegen übrigens ähnliche Umgebungen vor. Ich bin gespannt auf Erfahrungsberichte. Ich bin mir nicht sicher, ob die neue Oberfläche und das Konzentrat der Sprachelemente tatsächlich die Adressatenschaft wie gewünscht ausweitet. Auch jetzt wurde schon unterhalb der Grenze von 8 Jahren Scratch erfolgreich eingesetzt. Vermutlich kommt es mehr auf das pädagogische Geschick, die richtigen Beispiele und Aufgaben an, als auf eine neue Umgebung.